Veranstaltung

12. Mrz 2024, 19:00

Einfach nachhaltig bauen – von Lustenau nach Berlin

BDA-Vortrag von Professor Gerd Jäger über das wegweisende Konzept „2226“ und die Bedeutung thermischer Speichermasse

Foto: Beat Presser
Foto: Beat Presser
Professor Gerd Jäger ist BDA-Architekt und geschäftsführender Gesellschafter des gemeinsam mit Dietmar Eberle im Jahr 2010 gegründeten Architekturbüros Baumschlager Eberle in Berlin. Das Büro entwickelte das neue Gebäudekonzept „2226“, das ohne Heizung und Kühlung auskommt.

Am 12. März 2024 lädt der BDA Essen um 19 Uhr zum Vortrag von Professor Gerd Jäger ein. Jäger ist geschäftsführender Gesellschafter des Büros Baumschlager Eberle Architekten (BEA) mit Sitz in Berlin. Wie einfaches und nachhaltiges Bauen auch ohne Heizung und Kühlung funktionieren kann, erläutert der BDA-Architekt anhand von Projektbeispielen aus dem österreichischen Lustenau und einem aktuellen und richtungsweisenden Neubauprojekt namens „2226“ in Berlin. Dessen Name ist Programm und steht für eine stabile Innenraumtemperatur von 22 bis 26 Grad Celsius, die für eine angenehme Wohlfühlqualität sorgt. Der Vortrag findet im Forum Kunst und Architektur, Kopstadtplatz 12, in Essen statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Foto: Ulrich Schwarz
Foto: Ulrich Schwarz
Fassadenausschnitt des kompakten und energieeffizienten Büroneubaus von Baumschlager Eberle Architekten für das Unionhilfswerk in Berlin-Kreuzberg. Die Speicherwirkung des Mauerwerks sorgt dafür, dass die Innenräume nur an wenigen Tagen im Jahr temperiert werden müssen.

Elementare Mittel des klimagerechten Bauens
Erstmals 2013 im österreichischen Lustenau als Bürogebäude realisiert, entsteht derzeit das erste Neubauprojekt nach dem Prinzip „2226“ in Berlin. Die wegweisende Idee, die dahintersteckt, ist eine kluge Architektur: Massives Ziegelmauerwerk wirkt als thermische Speichermasse. „Wir haben ein neues Gebäudekonzept entwickelt, das ohne Heizung und Kühlung auskommt“, erklärt BEA-Chef Jäger und ergänzt, „die thermische Speichermasse des Baumaterials sorgt für die notwendige Temperaturstabilität von 22 bis 26 Grad. Das ist exakt der Temperaturbereich, in dem wir uns wohlfühlen.“ Das Konzept „2226“ leiste somit einen wegweisenden Beitrag zu den Architekturfragen unserer Zeit, so Jäger. Gleichzeitig setze dieses Prinzip der herrschenden Meinung, Energieeffizienz sei nur mit hochkomplexer Haustechnik möglich, etwas entgegen. „Die elementaren Mittel des Bauens und der Baukunst sind fast in Vergessenheit geraten“, unterstreicht Jäger: „Wir zeigen, dass es auch anders geht. Es sind ausschließlich Mittel der Architektur, die das Versprechen von ‘2226‘ einlösen.“

Vita Gerd Jäger
Der 1961 geborene Gerd Jäger wächst in Saarburg bei Trier auf und absolviert von 1981 bis 1987 sein Architekturstudium in Stuttgart und Zürich. Seine Lehrtätigkeit beginnt er 1989 als Assistent bei Professor H. E. Kramel am Lehrstuhl für Entwurf und Baukonstruktion an der ETH Zürich. Von 1991 bis 1994 ist Jäger Assistent bei Dietmar Eberle am Lehrstuhl für Entwurf und Wohnungsbau an der ETH Zürich. 1993 gründet Jäger das Architekturbüro jäger jäger in Schwerin. 1997 erfolgt die Berufung in den BDA. In den Jahren 2002 bis 2006 leitet er den Lehrstuhl für Entwurf, Baukonstruktion und Baubetrieb an der Fachhochschule Kiel. Von 2004 bis 2006 lehrt er an der University of Science and Technology in Windhoek. Den Landeswettbewerbsausschuss der Architektenkammer Mecklenburg-Vorpommern (AK M-V) führt er von 1997 bis 2005 und ist von 1995 bis 2005 Vorstand der AK M-V. Zwischen 1999 und 2006 ist Jäger Mitglied des Arbeitskreises Junger Architektinnen und Architekten des BDA (AKJAA) und anschließend, von 2006 bis 2012, Vorsitzender des Vorstandes des BDA-Landesverbands M-V. Gemeinsam mit Dietmar Eberle gründet Jäger 2010 Baumschlager Eberle Berlin. Er ist geschäftsführender Gesellschafter.

Ort

Forum Kunst & Architektur
Kopstadtplatz 12
45127 Essen
http://www.forumkunstarchitektur.de/
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