Der Baukörper mit Kindertagesstätte im Obergeschoss sowie Jugendzentrum und Schülerbetreuung im Erdgeschoss löst die unterschiedlichen Anforderungen der drei Einrichtungen auf dem eng begrenzten Grundstück im Martinsviertel. Städtebaulich wird das Konzept des Bebauungsplanentwurfes mit Randbebauung entlang der Grundstückskanten aufgegriffen. Gleichzeitig vermittelt der Baukörper zwischen den Großbauten der angrenzenden Technischen Universität und der heterogenen Wohnbebauung. Im Inneren herrscht eine offene Atmosphäre, die die Kommunikation erleichtert. Die Kindertagesstätte wird durch einen begrünten Innenhof als Herz geprägt, an den sich die umliegenden Räume ringförmig anschließen. Die Kita im Obergeschoss ist auf einer Ebene organisiert, sie schafft so Intimität und ermöglicht gleichzeitig einen niederschwelligen Zugang zum Jugendzentrum und zur Schülerbetreuung im Erdgeschoss. Das Projekt ist beispielhaft für eine nachhaltige, stadträumliche Aufwertung und Einbindung in das Quartier mit hoher architektonischräumlicher Qualität.
Die Jury
Im kleinteiligen Martinsviertel und in unmittelbarer Nähe zu den großmaßstäblichen Universitätsbauten der TU Darmstadt ist ein vermittelnder Stadtbaustein entstanden. Große Glasflächen in Kombination mit präzise detaillierten Holz- und Betonfassaden umhüllen ein Gebäudevolumen, das sich allseitig im Stadtraum zeigt, ohne Rückseiten zu bilden. So gelingt eine eigenständige Adressbildung für Kita, Jugendzentrum und Schülerbetreuung. Die geschickte Positionierung der Kita im ersten Stock mit dem dazugehörigen Hof schafft einen ebenerdigen, geschützten Freibereich als Zentrum, der von atmosphärisch starken, lichtdurchfluteten Räumen umschlossen ist.