In einem kleinen Wäldchen liegt die Christuskirche, erbaut in 1928, zwischen den Homburger Stadtteilen Bruchhof und Sanddorf. Ein anmutender Weg führt von der Erschließungsstraße durch das Wäldchen zur erhöht liegenden Christuskirche. Die Besinnlichkeit des Ortes verliert etwas an Kraft durch das hinter der Kirche liegende Gemeindehaus aus den 70ziger Jahren.
Mit dem Umbau und der Sanierung der Christuskirche in 2014/2015 gelingt der Arbeitsgemeinschaft Bayer Uhrig Architekten und Modersohn & Freiesleben ein Coup: Durch die Verkleinerung und Drehung des liturgischen Raums um 90° wird Raum für die Gemeinde frei, das Gemeindehaus rückt aus dem Fokus. Die Empore im Kirchenraum wird durch eine zweite erweitert. Dem Raum schreibt sich nun ein dreigliedriger Querschnitt ein, ein neu eingebauter Baldachin betont den Hauptraum. In den seitlichen Zonen, unterhalb der Emporen, sind die dienende Räume, der Eingang und der Gemeinderaum angeordnet. Die klare vertikale und horizontale Gliederung findet Umsetzung durch eine Holzrahmen-Konstruktion und Holzbalkendecken. Eine weiß gewachste Brettschalung, variierend sägerauh und glatt, bekleidet alle neuen raumbegrenzenden Flächen gestaltprägend. Vorhandene Buntglasfenster wie auch Elemente des alten Kircheninventars wurden im Raumkonzept integriert.
Die Jury würdigt den Beitrag aufgrund der konstruktiven und funktionalen präzisen Umsetzung, der innovativen Adaption des Gebäudes und des identitätsstiftenden Weiterbauens.